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Tschechoslowakischer Wolfshund
(Èeskoslovenský vlèák, FCI standard Nr. 332)
Es gibt eine junge Hunderasse, die sich mit keiner hundertjährigen
Tradition und keinen Namen von berühmten Herrschern und Persönlichkeiten,
die sie gezüchtet oder besessen hätten, rühmen kann. Trotzdem erweckt
sie Aufmerksamkeit, überall wo sie sich zeigt. Man zweifelt keinen
Augenblick, daß diese Hunde den erhabensten Ursprung haben, den
sie haben können: Ihre Mutter ist die Natur selbst.
Er sieht wie ein Wolf aus. Er ist hoch, aber leicht und
fest. Sein gerades, dichtes Haar hat wolfgraue Farbe mit einer charakteristischen
weißen Maske. Er schaut sehr selbstbewußt mit seinen schräg liegenden,
hellen Augen an. Er sieht seinen Besitzer nicht an, in jedem
Augenblick weiß er genau, wo sein Herr ist und was er macht. Seine
Aufmerksamkeit stellt er lieber in die Umgebung ein - er will die
Übersicht haben. Er kann leicht etwa 100 Kilometer laufen, er
orientiert sich ausgezeichnet, reagiert blitzschnell. Keine Spur
ist so schwierig, daß er sie nicht verfolgen könnte. Ihn hindert
weder Regen noch Frost, Tag oder Nacht. Es gibt nichts, was er
nicht schaffen könnte, wenn er will.
Wo ist aber der Ursprung dieser Rasse und wer
ist der Autor der Idee von der Kreuzung der deutschen Schäferhunde
mit den Wölfen? Es ist nötig in das Jahr 1955 zurückzugehen, wo
Herr Ing. Karel Hartl sich mit diesem Plan in der Zuchtstation
der Grenzwache in Libìjovice zu beschäftigen begann. Die ersten
Versuche die Wölfin Brita mit einem ausgewählten deutschen
Schäferhund zu verbinden waren nicht erfolgreich. Man mußte den
Hund auswechseln, damit erste Kreuzlinge der erwähnten Wölfin
und des deutschen Schäferhundes Cézar z Bøezového háje
am 26. 5. 1958 geboren wurden.
Bei den Kreuzlingen wurden die anatomischen und physiologischen
Unterschiede von den beiden Eltern ausführlich verfolgt, ihre
Voraussetzungen für die Ausbildung, ihre Aktivität und Ausdauer
wurden untersucht. Ausgewählte Kreuzlinge wurden wieder mit
unverwandten deutschen Schäferhunden verbunden. Junge Hunde aus
der zweiten filialen Generation wurden erziehbar, falls man sie
bald von den Eltern weggenommen hat und individuell ausgebildet
hat. Kreuzlinge der Generationen F3 und F4 wurden schon als
Diensthunde in der Armee verwendet.
Die Wölfin Brita wurde noch mit dem deutschen Schäferhund
Kurt z Václavky verbunden, und so entstanden die ersten
zwei Linien der Kreuzlinge. Auch die dritte Linie entstand in
Böhmen, der Gründer war der Wolf Argo. Seine Nachkommen
mit der Hündin des deutschen Schäferhundes Asta z SNB
wurden in der kynologischen Anstallt der Polizei in Býchory
geboren. Man begann die Kreuzlinge zwischen den Linien
mit der Abkürzung "ÈV" = Tschechischer Wolfshund
zu bezeichnen.
In den siebzigen Jahren wurde die Mehrheit der Kreuzlinge in eine
neue Zuchtstation in der Nähe von Malacky verlegt, die der
Grenzwache in Bratislava gehörte. Die besten Zuchthunde gerieten
so weiter von dem "eisernen Vorhang" die slowakischen
Züchter waren nicht unter so einem starken Druck die Zweckhunde
für die Armee zu produzieren, und so konnten sie sich der Arbeit
an der Einigung des Exterieurs der neuen Rasse widmen. Das
größte Verdienst an der Entwicklung der Rasse in der Slowakei
hatte zweifellos der Vertreter des Kommandant der erwähnten
Zuchtstation Herr mjr. Franti¹ek Rosík, heute der
Ehrenvorsitzende des Klubs der Züchter des Tschechoslowakischen
Wolfshundes mit dem Sitz in Bratislava.
In Malacky bereicherte der dritte Wolf - ©arik - die Population.
Im Jahr 1974 wurde er mit der Hündin aus der Generation F3 Xela
z Pohranièní strá¾e und mit der Hündin ÈV Urta z Pohranièní
strá¾e verbunden. Allmählich wurde die Bezeichnung ÈV -
Tschechischer Wolfshund verlassen und es hat sich die
Bezeichnung Tschechoslowakischer Wolfshund (ÈsV) durchgesetzt,
unter der die Rasse später anerkannt wurde.
Der letzte Eintritt in den Genofond der Rasse war die Kreuzung
der Wölfin Lady mit dem deutschen Schäferhund
Bojar v. Schotterhof, die wieder in den südböhmichen
Libìjovice stattgefunden hat, und die Welpen wurden am 26. 4.
1983 geboren. Kazan z Pohranièní strá¾e (F1) aus dieser
Verbindung wurde dann direkt zu der Züchtung des ÈsV verwendet.
Seitdem wurde nur die vollblütige Züchtung in der geschlossenen
Population durchgeführt.
Seit dem Anfang an sind die Tschechoslowakischen Wolfshunde in
die Hände von Zivilzüchtern geraten. Aber bis 1981 haben die
kynologischen Organisationen in der Tschechoslowakei alle
Bemühungen des Herrn Ing. Karel Hartl um die Anerkennung des
Klubs der Züchter dieser Rasse und die Eintragung
der Hunde in das Zuchtbuch abgewiesen. Die Gründungsversammlung
des Klubs hat also erst am 20. 3. 1982 in Brno stattgefunden und
in diesem Jahr wurden in das Zuchtbuch in Prag die ersten
43 Welpen eingetragen. Während der zehn Jahre 1982 -1991 wurden
dann 1552 Welpen eingetragen.
Der erste Januar 1993 bedeutete die Spaltung der Tschechoslowakei
in zwei Staaten, deren Rechtsysteme sich schnell entfernten. Die
Existenz des einheitlichen Züchterklubs wurde unhaltbar. Der Klub
der Züchter des tschechoslowakischen Wolfshundes hat sich gemäß
der Entscheidung seiner Konferenz (Bratislava, 23. 1. 1993) in
zwei nachfolgende Organisationen gespaltet, die in ihren Ländern
die Zucht der Rasse leiten. Der Klub der Züchter des
Tschechoslowakischen Wolfshundes mit dem Sitz in Prag hat heute
nach der Veränderung des Statuts die Wirksamkeit für die
Tschechische Republik und ist ein Mitglied der ÈMKU - FCI.
Die Internationale kynologische Federation (FCI) genehmigte den
Standart der Rasse am 13. 6. 1989 (Helsinki)
unter der Nummer 332. Den Antrag stellten die Vertreter der
heute nicht mehr existierenden Tschechoslowakei, die nicht nur in
dem Name sondern auch "Ursprungsland" der Rasse bleibt.
Tschechoslowakischer Wolfshund ist eine Arbeitsrasse, gehört in
die 1. FCI Gruppe.
Das Aussehen des Tschechoslowakischen Wolfshundes ist sowohl im
Körperbau als auch in der Behaarung und den Bewegungen dem Wolf
ähnlich. Die minimale Widerristhöhe ist bei einem Hund 65 cm, bei
einer Hündin 60 cm. Die Obergrenze ist nicht beschränkt. Der
Körperrahmen ist rechteckig, das Verhältnis der Höhe zur Länge
ist 9:10 oder kleiner.
Die Kopfform muß das Geschlecht ausdrücken. Charakteristisch sind
die schräg liegenden, bernsteinfarbigen Augen und kurze, aufrecht
stehende, dreieckige Ohren. Das Gebiß ist vollständig (42), sehr
stark, zulässig ist Scheren- auch Zangengebiß.
Der Rücken ist gerade, in Bewegung fest, mit kurzen Lenden. Der
Brustkorb ist geräumig, eher flach, nicht faß-förmig. Der Bauch
ist fest, eingezogen. Die Kruppe ist kurz, leicht geneigt, die
Rute ist hoch angesetzt, frei herabhängend erreicht sie das
Sprunggelenk.
Typisch sind die langen Knochen der Vorder-
und Hinterbeine. Die Vorderbeine sind gerade, eng gestellt,
mit leicht nach außen abstehenden Pfoten, mit langem Unterarm
und Vordermittelfuß.. Die Hinterbeine sind stark bemuskelt, mit
langem Unterschenkel und Rist. Die Haarfarbe ist gelbgrau bis silbergrau
mit einer hellen Maske. Das Haar ist gerade, geschlossen, sehr
dicht.
Der Tschechoslowakische Wolfshund ist ein typischer ausdauernder
Traber, die Bewegung ist leicht, harmonisch, mit langen
Schritten. Während des Veredelns und auch in den letzten Jahren
wurde die Ausdauer der Hunde getestet. Die Tschechoslowakischen
Wolfshunde sind leicht eine hundert Kilometer lange Strecke mit
einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 12 km/h gelaufen.
Bei dem Anblick an das Wolfsaussehen der Tschechoslowakischen
Wolfshunde fällt vielleicht jedem die Frage ein : "Und
was der Charakter? Wie kommt der Wolfsursprung, den man
so deutlich am Exterieur der Hunde sehen kann, in ihrem Verhalten
zum Ausdruck? Und wie anspruchsvoll ist die Zucht von solchen
Hunden für den Besitzer?" Versuchen wir diese Hunde in
einigen Absätzen zu charakterisieren.
Die Tschechoslowakischen Wolfshunde bilden sich eine sehr feste
Sozialbindung nicht nur an ihren Besitzer sondern auch an die
ganze Familie. Dabei anerkennen sie die "privilegierte Stellung"
der Kinder und lassen sich von ihnen (genauso wie von Welpen)
auch das gefallen, was sie von einem erwachsenen Mensch oder
Hund nicht ertragen würden. Sie lernen leicht neben Haustieren
zu leben, die in die Familie gehören, aber ein Treffen mit fremden
Tieren kann Unannehmlichkeiten verursachen. Ihre Leidenschaft
für die Jagd muß man konsequent dämpfen und durch die Erziehung
schon von dem Anfang an gleichschalten. Der junge Hund sollte
nie isoliert in einem Zwinger aufwachsen, er
muß sich rechtzeitig an die verschiedensten Umgebungen, an das Reisen
usw. gewöhnen. Die Hündinen sind ganz gut beherrschbar, die
Hunde machen oft die Periode des Erwachsenwerdens stürmisch durch.
Der Tschechoslowakische Wolfshund ist sehr spiellustig und
temperamentvoll, er lernt leicht. Er ist bestimmt kein Spezialist
in irgendeinem Zweig der Kynologie, vielmehr können wir seine
Vielseitigkeit bewundern. Erwarten wir aber nicht, daß er spontan
exerzieren wird, das Verhalten des Tschechoslowakischen
Wolfshundes ist streng zweckmäßig, auch zu der Ausbildung ist es
nötig die genügende Motivation zu finden. Die häufigste Ursache
eines Mißerfolges ist, daß der Hund durch das lange Üben von
Details und überflüssiges Wiederholen derselben Übung mehrmals
nacheinander überdrüssig wird, und demzufolge verliert er die
Motivation zur Leistung.
Diese Hunde haben bewundernswerte Sinne und sind besonders beim
Nachspüren hervorragend. Sie sind sehr selbständig und können in
der Koppel außerordentlich zweckmäßig zusammenarbeiten.
Nötigenfalls verlagern sie leicht ihre Aktivität in die
Nachtstunden. Gerade die selbständige Arbeit der Koppel ohne der
Anwesenheit des Herrn war der Grund für ihr Militäreinsatz. Bei
der Ausbildung treten manchmal Probleme dort ein, wo das Bellen
verlangt wird. Die Tschechoslowakischen Wolfshunde haben ein viel
bunteres Spektrum von Ausdruckmitteln und in einigen Situationen
ist das Bellen für sie unnatürlich sie versuchen sich mit ihrem
Herrn auf eine andere Weise zu verständigen. Generell, einen
Tschechoslowakischen Wolfshund zu stabilen und zuverlässigen
Leistungen bringen, dauert einigermaßen länger, als es bei den
traditionellen spezialisierten Rassen üblich ist.
Die Kreuzung eines Hundes mit einem Wolf brachte nicht nur die
Widerstandsfähigkeit, die Ausdauer und scharfe Sinne, sondern hat
auch die alten Naturinstinkte
erneuert. Beachtenswert ist die Vitalität der
jungen Hunde und das fehlerlose mütterliche Verhalten der
Hündinen. Seit dem Anfang der Zivilzucht (1982) mußte kein
Wurf der Welpen ohne der Mutter großgezogen werden. Ein Teil
der Hündinen ist einmal im Jahr brünstig, die Länge der Brunst
und die Zeit der Ovulation ist beträchtlich veränderlich.
Bei der Zucht gilt eine einzige Regel: "Die Hündin weiß, was
sie tut, greifen Sie nicht ein." Ihre Belohnung wird, daß
Sie zu Hause ein Ereignis verfolgen können, das in der Natur
nicht einmal der beste Kameramann dreht. Wenn die Welpen zu Ihnen
strampeln, stellen Sie fest, wie nah zu der Natur Sie der
TSCHECHOSLOWAKISCHE WOLFSHUND bringen kann.
Jindøich Jedlièka, 1994
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